Runde 1
#2 Overall

Zachary Kapono Wilson

Stammdaten:

Name: Zachary Kapono Wilson
Geburtsdatum: 03.10.1999 (Alter: 21 Jahre)
Geburtsort: Draper, Utah, USA
Größe: 188 cm
Gewicht: 97 kg
College: Brigham Young University (BYU Cougars), Provo, Utah, USA
Position: QB
Nummer: 1 (College); Unbestimmt (NFL)
Draftposition: Rd.1, Pick 2

Kurzbiographie

Zachary Kapono Wilson, bekannt unter dem Namen Zach Wilson, wurde am 03. August 1999 als Sohn von Michael und Lisa Wilson in der Stadt Draper im US-Bundesstaat Utah geboren.
Sein Onkel, David Neeleman, ist ein bekannter Firmengründer und Businessmann, der Besitzer mehrerer Unternehmen – unter anderem JetBlue Airways- ist.
Seine Familie väterlicherseits ist hawaiianischer Abstammung. Der Name „Kapono“ bedeutet auf hawaiianisch „Der Rechtschaffene“. 

In seiner Kindheit wurde bei Wilson das Aufmerksamkeitssyndrom ADHD diagnostiziert. 

Er ist, ebenso wie seine gesamte Familie, Mormone und Mitglied in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage.

Wilson besuchte die Corner Canyon High School in Draper und warf als Senior High School QB für 2986 yards und 24 TD`s. Zusätzlich gelang es ihm, 752 yards und 8 TD`s über das Laufspiel zu erzielen. 

Das Football-Stipendium an einem großen College blieb ihm dennoch verwehrt.
So erklärte Wilson sich erst bereit, für die Boise State University zu spielen bevor ihm BYU spät im Rekrutierungsprozess ein Angebot machte. Die alte Universität von QB-Legenden wie Steve Young und Marc Wilson konnte sich seine Dienste letztendlich sichern.
Seine Familie, traditionelle Fans der University of Utah, unterstützte ihn trotz Rivalität zwischen den beiden Schulen hierbei. 

Wilsons erstes Jahr bei den BYU Cougars, in welchem er in 9 Spielen vorkam und 7 davon startete, gipfelte in einem Sieg im 2018 Famous Idaho Potato Bowl. Während diesem Spiel gelang es Wilson, 18 von 18 Pässen an den Mann zu bringen und 4 TD`s in Kombination mit 317 Yards zu erwerfen. 

Das darauffolgende zweite Jahr spielte Wilson trotz nicht ganz verheilter Schulter-OP. Diese Verletzung, ebenso wie ein gebrochener Daumen, den Wilson sich Mitte der Saison zuzog, sorgten für insgesamt durchwachsene Leistungen des Sophomore. Wilson warf in 9 Spielen lediglich 11 TD`s und 9 Interceptions, brachte 199 von 319 Pässen für 2382 yards an den Mann, führte sein Team jedoch letztendlich zu einem Triumph im 2019 Hawaii Bowl, wo er MVP des Spiels wurde. 

Sein Downyear führte in der Offseason zu einer handfesten QB-Kontroverse bei den Cougars. Headcoach Kalani Sitake entschied sich letztendlich dennoch dafür, Wilson den Vorzug vor Baylor Romney zu geben. 

Das in Wilson gesetzte Vertrauen sollte dieser Tausendfach zurückzahlen: Die Saison 2020/2021 sollte nicht nur die beste in Wilsons Karriere werden, nein, dieser sollte auch noch den Schulrekord für Completion Percentage brechen, aufgestellt von niemand anderem als Steve Young: Wilson gelang es, in 12 Spielen 73,5 % seiner Pässe an den Mann zu bringen für 3692 yards, 33 TD’s bei nur drei Interceptions.
Im anschließenden Boca Raton Bowl, Zach Wilsons letztem Spiel als Cougar, bewies dieser erneut seine aussergewöhnliche Treffsicherheit: Eine Leistung, die 425 yards über 26 (von 34) erfolgreiche Pässe und drei TD’s  beinhaltete brachte ihm den Titel des Bowl MVP’s ein.
Zugleich wurde er zusammen mit USC Safety Talanoa Hufanga mit dem 2020 Polynesian College Football Player of the Year Award ausgezeichnet. 

Nicht zuletzt sein phänomenales letztes Jahr bei den Cougars führte dazu, dass unsere New York Jets Wilson als zukünftige Hoffnung und Face of the Franchise an zweiter Stelle im NFL Draft 2021 auswählten.

Wilsons Game

Positives

Wilson wurde nicht ohne Grund an No. 2 OVR ausgewählt.
QB-Guru Chris Simms, der zuletzt unter Anderem den Aufstieg von Patrick Mahomes und Justin Herbert prophezeite, sah Wilson sogar noch vor dem hochdekorierten No. 1 OVR Pick der Jacksonville Jaguars, Trevor Lawrence.
Was unstrittig der Fall ist, ist dass Wilson zweifelsohne das Skillset hat, das ein QB in der NFL brauch. Von seiner idealen Physis abgesehen ist er ein sehr genauer Werfer, der in der Lage ist, mit seinen Pässen Receiver frei zu spielen.
Er ist bereits in der Lage, jeden Wurf zu machen, der in der NFL von ihm verlangt werden wird.
Wilson setzt seine Füße schnell in die richtige Position, hat ein gutes Gefühl für die Pocket und ist in der Lage, „mit seinen Augen zu spielen“, also Verteidiger mittels seiner Augen von seinem eigentlichen Ziel abzulenken.

Was Wilson jedoch von anderen QBs abhebt ist seine Fähigkeit, zu improvisieren. Seine physischen Tools in Kombination mit seinem Talent erlauben es ihm, Bälle auch ohne perfekte Körperposition und/oder aus dem Lauf heraus akkurat zu werfen.
Wer gerne ein Beispiel hiervon hätte sollte sich die Highlights seines Pro Days angucken.

Hinzu kommt seine Gabe, sollte das Play komplett zusammenbrechen, mit seinem Laufspiel dem Gegner weh zu tun. 

Mental gesehen ist Wilson ein absolutes Biest. Er hat 2019 durch zwei Verletzungen gespielt, seine Toughness sticht heraus und er wird von Coaches und Mitspielern durchweg als absoluter Leader, Competitor beschrieben, der am längsten und härtesten arbeitet.
Laut seinem Offensive Coordinator bei BYU hatten die Coaches teilweise Angst davor, dass Wilson sie in Sachen Film-Gegner-Studie übertrumpfen würde. Das zeugt von einer gewaltigen Arbeitsleistung. Wilson lebt, isst und atmet Football. 

Hand in Hand geht hiermit die Tatsache, dass er einen sogenannten „Chip on the Shoulder“ hat. Er bekam kein Angebot von großen Colleges, er musste immer wieder seinen Platz als starting QB verteidigen. Ihm wurde nichts geschenkt. 

Er schaffte es sogar, sein ADHD weitestgehend zu besiegen.

Negatives

Die größte Kritik an Wilson ist, dass er lediglich ein Jahr wirklich überragend gespielt hat. Dies reiht ihn in eine Reihe von early 1-Roundern auf der QB-Position der letzten Jahre wie Joe Burrow (LSU-> Bengals) ein.
Seine Kritiker bemängeln, dass dies zu wenig sei, um seinen Status als Top-QB zu rechtfertigen.
Ein Punkt, der definitiv gegen diese Ansichtsweise spricht – obgleich sie gewiss ihre Berechtigung hat – ist, dass Wilson in seinem Downyear mit Verletzungen zu kämpfen hatte und alles andere als 100% Fit war. In seinem ersten Jahr bei BYU lieferte Wilson dagegen solide bis gute Leistungen ab.

BYU an sich bringt uns jedoch zu dem zweiten großen Kritikpunkt an Wilson: BYUs Gegner 2020 waren nicht gerade die Creme de la Creme. Wilsons Support zwar auch nicht, dennoch muss dies erwähnt werden. 

Der Vollständigkeit halber führe ich hier auch noch auf, dass es im Vorfeld der Drafts in den Medien Zweifel an Wilsons Charakter gab. So wurde er als Egoist bezeichnet, als selbstverliebt und als kein Teamplayer. Diese Gerüchte wurden jedoch von jedem einzelnen aus dem Umfeld Wilsons aufs schärfte verurteilt und widerlegt.
Auch seine Schulterverletzung könnte eventuell Probleme bereiten.

Spielerisch ist an Wilson jedoch kaum etwas auszusetzen. Einige Scouts bemängeln, dass seine Accuracy unter Druck schlechter wird, aber wessen Accuracy tut das nicht?

Durchaus berechtigt ist jedoch die Forderung, dass Wilson manchmal noch etwas schneller durch seine Reads gehen sollte.

Pro Comparison

Zach Wilson. 

Nein, im Ernst. Ich hasse Pro Comparisons. Egal ob man da jetzt Aaron Rodgers, Peyton Manning, Johnny Manziel oder wen auch immer reinwirft.
Am Ende ist Zach Wilson Zach Wilson. Und an Zach Wilson wird Zach Wilson auch gemessen werden.
Seine Ceiling ist definitiv das höchste der Draftclass, gleichauf mit Trevor Lawrence.
Sein Floor? Der gleiche, wie bei allen Quarterbacks.

Fazit

Zach Wilson ist definitiv, rein von seinem bisher gezeigten Skillset und Charakter, seiner Draft-Position würdig. 

Und ich freue mich wirklich auf ihn, sienen Charakter und sein Skillset bei den Jets.
Wenn Wilson auch nur zu 80% der ist, der er zu sein scheint, dann müssen wir uns die nächsten 15 Jahre keine Gedanken mehr über die QB-Position machen.

Aber jetzt kommt es auf zwei Dinge an: Wilson muss natürlich seine Leistungen aus dem College replizieren. Und das Schnell.
Die Jets haben keinen Platzhalter-QB auf dem Roster, der es Wilson erlauben würde, ein Jahr auf der Bank zu sitzen und zu lernen so wie es Trey Lance in San Francisco hinter Jimmy Garoppolo vergönnt ist. Er wurde als Day 1 Starter gedrafted, genau so wie Trevor Lawrence in Jacksonville.

Aber noch viel mehr kommt es jetzt auf die Jets an. Hat die Organisation aus ihren Fehlern, die Sam Darnold zum Verhängnis wurden, gelernt? Kann Sie Wilson genug Support geben, dass dieser sich in der NFL zurechtfinden kann? SO genau kann das niemand sagen. Die ersten Zeichen sind aber auf jeden Fall positiv. Joe Douglas hat mit seinen ersten vier Picks im Draft offensive Spieler von einigem Kaliber gedrafted. Mekhi Becton ist von jetzt an Zach Wilsons bester Freund, gleich auf mit Alijah Vera-Tucker.
In der Offseason wurde Corey Davis verpflichtet.
Und Adam Gase ist weg. 

Und so möchte ich diesen Artikel mit einem Zitat von Robert Saleh, unserem HC, schließen, welches dieser zu Zach Wilson am Abend des Drafts in seinem ersten Telefonat mit der neuen Hoffnung New York Citys zu seinem neuen QB1 sagte:

„The biggest thing I want to tell you, just remember this. This organization is going to lift you. Not the other way around.“

Jon

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