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Tennessee Titans

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New York Jets

Diese Weisheit gibt der von Sylvester Stallone verkörperte und in die Jahre gekommene Boxer Rocky Balboa seinem Sohn Robert kurz vor seinem eigenen Comeback. Etwas ähnlich Aufbauendes hat Zach Wilson an diesem Wochenende eventuell auch von unserem Robert, Robert Saleh gesagt bekommen. Zuvor hatte Wilson zu Anfang des zweiten Viertels seine bereits achte Saison-Interception geworfen, man lag 0:6 hinten und die Titans konnten mit einer guten Feldposition starten. Es sah somit an diesem Sonntag im MetLife nicht besonders gut für unsere Jungs in weiß aus, und als Beobachter fühlte man sich an die letzten Wochen erinnert.

Wie auch in den letzten Wochen hat unsere Defense weitergemacht und hat es der Titans-Offense sehr schwierig gemacht und hielt sie erneut lediglich bei einem Fieldgoal, wobei vor allem Bryce Halls phänomenaler PBU in der Endzone hervorzuheben ist. Somit stand es nach dem besagten Turnover lediglich 0:9 aus Sicht der Jets. Von hier an entwickelte sich das Spiel jedoch anders als die letzten Wochen. Denn die gesamte Offense – aber auch vor allem Zach Wilson und OC Mike LaFleur – machten trotz des erneuten Rückschlags durch den Turnover zuvor mutig weiter. So stand am Ende des Spiels nach einer dramatischen Endphase 27:24 nach Overtime.

Aber der Reihe nach. Bevor die Jets das vermutlich von den wenigsten erwartete Comeback jedoch starteten, galt es noch eine brenzlige Situation zu überstehen. Bei 2nd & 10 und kollabierender Pocket wich Wilson zur rechten Seite aus und warf einen riskanten Pass die Seitenlinie entlang, welcher von zwei Defendern getippt aber nicht intercepted wurde. Dieser Schreckmoment schien allerdings einen Schalter bei Wilson und der gesamten Offense umzulegen. Im Anschluss daran marschierte die Jets Offense nämlich das Feld herunter, wobei Corey Davis gegen sein Ex-Team mit zwei sehr wichtigen Catches (13 Yards bei 3rd & 10 und für 30 Yards) einen Großteil dazu beitrug. Abgeschlossen wurde dieser Drive mit dem ersten Karriere Touchdown durch Michael Carter. Zur Halbzeit hieß es somit 7:9 aus der Sicht der Jets.

Die zweite Halbzeit startete mit drei Punts, bevor Wilson seine Offense 78 Yards zum einzigen Fieldgoal in der zweiten Halbzeit und der ersten Führung der Jets in dieser Saison überhaupt führte. Im Anschluss daran erfolgte jedoch ein nächster Schlag, den das Team der Jets einstecken und verarbeiteten musste. Denn nun marschierten auch die Titans das Feld hinunter und stellten nach Touchdown und erfolgreicher 2-Point-Con. wieder mit 17:10 hinten.

Doch auch danach machte das Team einfach weiter, und antwortete mit einem eigenen Touchdown. Rückkehrer Jamison Crowder erzielte seinen ersten Touchdown der Saison.

Beim nächsten eigenen Drive erfolgte dann der bisher schönste Touchdown der Saison. Und das meiner Meinung nach aus verschiedenen Gründen. Bei 1st & 10 kam es zu einem designten Rollout von Zach Wilson, der WR Corey Davis zeigte, wo dieser hinlaufen soll und ihn für über 50 Yards zum Touchdown fand. Dabei war der Ball knapp 60 Yards in Luft, ein traumhaftes Play zum 24:17. Was alles an diesem Play so schön war, darauf gehe ich im Fazit noch kurz ein.

Nachdem beide Teams je zweimal in Ballbesitz waren standen noch 2:09 auf der Uhr und Ballbesitz Titans. Nach einem 4th & 10 sahen die Jets schon wie die Sieger aus, jedoch war CB Wilson etwas zu früh an WR Chester Rodgers dran. PI, neues First Down für die Titans. Mit 16 Sekunden auf der Uhr erfolgte dann der nächste Rückschlag, die Titans glichen durch einen TD und erfolgreichem PAT aus. Es hieß Verlängerung.
Diese startete gut. Nachdem man drei kritische 3rd Downs erfolgreich überstanden hatte, stand man beim dritten Versuch an der 1-Yard Linie. Es kam der nächste Rückschlag. Zach Wilson beging einen Rookie Fehler, und anstatt den Ball wegzuwerfen wurde er für Raumverlust gesackt. Ohne diesen Raumverlust hätte man bei 4th & Goal von der 1-Yard Linie einen Touchdown versucht. So musste man sich mit dem Field Goal begnügen und gab das Spiel nochmals in die Hände der eigenen Defense.
Diese begann auch stark und hatte die Titans Offense bereits bei 3rd & 21 an ihrer 21-Yard Linie. Tannehill fand jedoch Rodgers für 20 Yards und Henry sorgte im Anschluss fürs First Down. Auch danach hatte man die Titans bei 4th & 2 kurz vorm KO. Diesmal fiel Henry jedoch 2 Yards nach vorne für ein neues First Down.
Bei 3rd & 5 begingen die Titans jedoch einen leichtfertigen Fehler. Sie ließen die Uhr runterlaufen. Delay of Game. Somit standen sie bei 3rd & 10 an der 31 Yard Linie der Jets. Bei jenem dritten Versuch brach der Druck zu Tannehill durch, dieser versuchte noch McNichols anzuspielen. Dies gelang jedoch nicht und der anschließende 49-Yard Field Goal-Versuch durch Bullock ging daneben. Spiel vorbei, erster Sieg für den neuen Coaching Staff und Zach Wilson!

Nach Spielende war deutlich zu sehen, wie viel Last vom gesamten Team und Coaching-Staff abfiel. Dies könnte ein sehr wichtiges Schlüsselerlebnis für die weitere Entwicklung des Teams sein. Denn endlich haben beide Seiten des Balls an ihr Leistungspotenzial anknüpfen. Endlich sind auf offensiver Seite die Schwimmflügel abgenommen worden und man hat mutiger gecalled und Wilsons Stärken eingesetzt – was vor allem bei designten Plays außerhalb der Pockets zu sehen war. Bei aller Euphorie sollte jedoch eins bedacht werden. Man muss jetzt eins tun: So WEITERMACHEN! Man darf sich jetzt auf diesen Zwischenerfolg nicht aufgrund von großer Euphorie ausruhen. Denn es ist auch „nur“ ein Sieg gewesen, und das gegen ein Titans-Team, welches auf ihre beiden besten Wide-Receiver verzichten musste und uns eventuell auch unterschätzt hat. Das soll den Erfolg in keinster Weise schmälern, auch wir sind von Verletzungen geplagt. Carl Lawson, Mekhi Becton oder Marcus Maye, nur um ein paar Namen zu nennen. Aber letzte Saison haben wir mit den Rams und Browns auch zwei Playoff-Teilnehmer geschlagen. Dennoch war die Saison eine verlorene. Deswegen ist es jetzt wichtig in London gegen die Falcons die Leistung zu bestätigen. Denn nur wenn wir weitermachen, können wir gewinnen.

Top

Zach Wilson

Nachdem Zach Wilson die letzten beiden Spieltage klar zur Flop-Kategorie gehörte, findet er sich diese Woche klar bei den Tops. 21/34 für 297 Yards bei 2 TDs und 1 Int ist an sich für einen Rookie schon Top. Dass er diese Woche nach seiner bereits achten Saison-Interception ein so starkes Comeback angeleitet hat unterstreicht seine Leistung nochmal mehr. Vor allem bei Plays außerhalb der Pockets, bei denen Wilson selbst kreieren konnte sah er sehr stark aus. Das Highlight dabei war natürlich der tiefe Touchdown auf Corey Davis. Generell hat Wilson ab dem genannten Play, bei der ein zweiter Turnover hätte stattfinden können, ein sehr starkes Spiel. Diese Entwicklung gilt es zu bestätigen.

Die drei Starting WR

Corey Davis, Keelan Cole und Jamison Crowder zeigten alle drei ein hervorragendes Spiel. Davis hat sein erstes 100 Yard-Spiel im Jets Dress abgeliefert. Crowder hat neben Davis ebenfalls einen Touchdown gefangen und Cole war bei kritischen Plays zur Stelle und hat auch fast 100 Yards erreicht. Daneben hatte Cole das höchste PFF Grade aller Offensiv-Spieler (75,5). Vor allem für Davis freut es mich, dass er in seinem Revenge-Game hatte und gezeigt hat, dass er durchaus das Potenzial für einen WR 1 besitzt.

Die O-Line

Auch die O-Line muss in diesem Spiel unter Top geführt werden. Die Leistung führt zwar natürlich nicht dazu, dass wir auf einmal eine Top 10 Line haben, aber sie macht Hoffnung auf eine gute Entwicklung. Zach Wilson wurde im gesamten Spiel nur einmal gesacked, und auch die PFF Grades unserer Starter bestätigen eine gute Leistung unserer großen Jungs.

Unsere CBs – und ganz besonders Bryce Hall und Isaiah Dunn

Was unsere CBs in dieser Saison auf das Feld bringen, vor allem in Anbetracht der jeweiligen Draftposition und der Tatsache, dass die gesamte Klasse quasi aus Rookies und Sophomores besteht, ist unglaublich. Schaut man sich an, dass Tannehill knapp 300 Yards und 1 TD bei 0 Ints hat könnte anderes vermuten. Allerdings hat Tannehill hierfür auch 49 Versuche benötigt und 94 Yards wurden durch RB-Catches erzielt. Isaiah Dunn hatte dazu ein Elite PFF-Grade von 89,1. Bryce Halls Gegenspieler wurde zwar sieben Mal angeworfen, jedoch ließ Hall hierbei nur 2 Catches für 27 Yards zu und erzielte zusätzlich noch 0,5 Sacks. Unsere CB-Unit macht Hoffnung auf mehr.

Der Pass Rush

Diese Woche war tatsächlich auch unser Pass-Rush war da. Insgesamt 7-mal konnte QB Tannehill gesackt werden, dazu hatten unsere Top 5 (JFM, Bryce Huff, Quinnen Williams, Sheldon Rankins und Shaq Lawson) sage und schreibe 31 Pressures. Die Williams-Brüder sind nebenbei das erste Geschwistertandem der NFL, welches in einem Spiel für die gleiche Mannschaft einen Sack erzielen konnten. Wo würde dieser Pass-Rush wohl mit Carl Lawson stehen…

Flop

Nach dem ersten Sieg möchte ich nicht groß über Flops reden, ein paar Dinge müssen trotzdem angesprochen werden.

Das Run-Game

Auch wenn Michael Carter seinen ersten Karriere Touchdown erzielte und gute PFF-Grades erhält, insgesamt war das Run-Game in diesem Spiel zu schwach. Unsere RBs sind zusammen 20-mal für insgesamt 53 Yards gelaufen. Das ist ein Schnitt von knapp über 2 Yards per Rush und muss in den künftigen Spielen besser werden.

C.J. Mosley

Und wieder muss Mosley genannt werden, der als LB und Chef einer guten Defense mit den schlechtesten Job aller Starter gemacht hat. Im Pass Rush und Tackling war er solide. Dass er im Rungame gegen Henry solide war, ist in Anbetracht des wohl besten reinen Runners der Liga sogar ein gutes Zeichen. Bisher macht die Coverage aber noch große Sorgen. Viele Yards kamen hier durch die Titans im kurz und Midrange-Game und über die Mitte. Als Leader der Defense und höchstbezahlter Spieler muss es hier besser werden, vor allem in Anbetracht der dünne unseres LB-Corps. Ein PFF-Grade von 42,2 (Platzt 14 aller D-Spieler) kann jedenfalls nicht der Anspruch Mosleys sein.

Denzel Mims

Aufgrund der vielen verletzten rückte Mims wieder in die Rotation und nicht wenige hofften auf ein produktives Match des letztjährigen zweitrunden Picks. Allerdings sollten die Hoffnungen enttäuscht werden. Mims blieb trotz relativ viel Spielzeit ohne Target und konnte in keinster Weise auf sich aufmerksam machen. Die Zukunft unseres 2nd Year Receivers erscheint ungewisser denn je, und wäre er im letzten Jahr nicht in der zweiten Runde zu uns gekommen, wäre er wohl bereits kein Jet mehr.

Felix