GAME PREVIEW

Week 14, 2020

0-12

@

8-4

Kickoff

Sonntag 22.11.2020, 22.05 Uhr

Ort

Lumen Field, Seattle, Washington

Live

Das Spiel ist in voller Länge nur über den Gamepass zu sehen. In Ausschnitten auch in der Konferenz Red Zone (DAZN, Gamepass).

Letztes Aufeinandertreffen

2016, Week 6:
Seahawks (2-1) 27 vs. Jets (1-2) 17

-Team Rankings-

Zunächst verschaffen wir uns einen Überblick, wo die jeweiligen Teams mit ihren Units stehen. Hierzu verwenden wir die „Average Yards per Game“ von ESPN.com

Jets

Overall Offense: #32
Rushing Offense: #19
Passing Offense: #31

Overall Defense: #29
Rushing Defense: #11
Passing Defense: #31

Seahawks

Overall Offense: #8
Rushing Offense: #13
Passing Offense: #7

Overall Defense: #31
Rushing Defense: #5
Passing Defense: #32

Die Seattle Seahawks kamen als einer der Top Favoriten auf eine Super Bowl Teilnahme in die Saison und auch ich sah sie, gerade nach dem Jamals Adams Trade, als den wahrscheinlichsten NFC Vertreter im Super Bowl. Der Start ins neue Spieljahr verlief auch vielversprechend. Man gewann die ersten fünf Spiele allesamt, wenn auch meistens sehr knapp, und Quarterback Russell Wilson wurde von vielen als Front Runner für den MVP-Award gesehen. Doch erste Risse in der Fassade waren auch da bereits zu sehen. Trotz der Verpflichtung von Adams zeigte sich die Defense extrem anfällig und auch das Run Game war nicht auf dem Level der letzten Jahre. Verletzungsbedingte Abwesenheiten von Chris Carson und Carlos Hyde halfen da nicht. Von den nächsten vier Spielen verlor man dann auch drei – gerade gegen die Bills und Rams war man klar unterlegen und Russell Wilson produzierte haarsträubende Turnover, die man so normalerweise nicht von ihm kannte. Zuletzt besiegte man mit nur einem Score die Eagles und verlor zuletzt zuhause gegen die New York Giants. Auch in diesen beiden Auftritte blieben die Seahawks weit unter dem Level, dass man von einem Kader dieser Qualität erwarten darf. Die Defense bekommt keine Stops zustande und blutet Yards durch die Luft, während man die Offense eigentlich nur als unwatchable beschreiben kann. Abgesehen von Breakout Star Receiver DK Metcalf spielt dort momentan niemand entsprechend seiner Fähigkeiten. Also was macht man nun mit diesen Seahawks 2020? Auf alle Fälle wird es eine gehörige Steigerung brauchen, um in den Playoffs nicht ganz schnell die Koffer packen zu müssen. Einen Anfang dazu kann die Truppe aus dem Staat Washington schon diese Woche gegen das schwächste Team der NFL machen.

-Keys to the Game-

Im Grunde gibt es auch diese Woche für die Jets keinen logischen Weg, den Platz am Ende als Sieger zu verlassen. Man trifft auf einen talentierten Kader, angeführt von einem Top 5 Quarterback der Liga, der jeden Sieg auf dem Weg zur möglichen Division Krone benötigt. Dennoch hatte man es letzte Woche faktisch geschafft, die sich auch noch im Playoff Rennen befindlichen Raiders zu schlagen, ehe der inzwischen schon berühmte Playcall vom, inzwischen entlassenen, Gregg Williams das Team um den Lohn ihrer Arbeit brachte. 

Und auch die Seahawks zeigen in den letzten Wochen wie bereits erwähnt nicht, dass sie sich selbst bei den absoluten Contendern sehen. Für mich kommt es daher vor allem auf zwei Punkte an:
Kann unsere Offense den Ball durch die Luft gegen die schlechteste Pass Defense der NFL (nach total Yards) regelmäßig bewegen und die Drives auch beenden? Und:
Gibt es einen Überraschungseffekt unserer Defense, die zum ersten Mal von Frank Bush gecalled wird, der als Interim Defensive Coordinator für Gregg Williams übernimmt?

Zu Frage eins besteht die Hoffnung, dass die Voraussetzungen für Sam Darnold diese Woche sehr ähnlich sind, wie schon gegen die Raiders. Die Seahawks Defensive Front Line ist mit das schwächste, was es individuell in der NFL gibt. Genau wie die Raiders bekommt man aus Base Situationen so gut wie keinen Druck zustande. Hier wird immer wieder Jamal Adams eingesetzt, der aufgrund seiner unterirdischen Saison in der Pass Coverage zu einer Art Stand Up Pass Rusher mutiert ist. Auf ihn muss man sich in den Protection Schemes vorbereiten, alle anderen sollten nicht im Stande sein, allzu viel Druck auszuüben. Auch die Coverage auf dem Safety Level ist nicht optimal. Quandre Diggs und Ryan Neal lassen hier regelmäßig Big Plays zu. Klingt eigentlich nach einer guten Situation, allerdings könnte uns hier das Injury Luck mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Denzel Mims wird sicher, Jamison Crowder vielleicht ausfallen. Dadurch fehlen mal wieder zwei wichtige Anspielstationen und auch Perriman war die ganze Woche angeschlagen, soll aber wohl auflaufen. Auch in der Offensive Line ist Van Roten sicher raus, Elflein wohl auch und Alex Lewis steht ja auch nicht mehr zur Verfügung. Hier könnten als Guard Duo am Sonntag Josh Andrews und Jimmy Murray spielen. Nicht gut. Somit wird es wohl wieder sehr auf Sam Darnold mit suboptimaler Unterstützung ankommen – bisher kein Rezept für große Hoffnungen. 

Auf der anderen Seite wird, wie erwähnt, Frank Bush sein erstes NFL Game seit 2010 als verantwortlicher Defensive Coordinator und Play-Caller leiten. Damals hatte er die Rolle bei den Houston Texans unter Gary Kubiak inne. Schematisch wird er wohl in der Kürze der Zeit nicht viel ändern können, ihm stehen ja nur das gleiche Playbook und natürlich auch das gleiche Personal zur Verfügung, wie schon die ganze Saison. Dennoch hoffe ich, dass er bei der Auswahl der Plays ein besseres Händchen hat und seine Spieler in die beste Position bringt, erfolgreich zu sein. Oder wie Marcus Maye sagen würde: We need a little help.

 

-Matchup to watch-

Das bringt uns auch gleich zu den wichtigen Matchups des Spiels. In den letzten Wochen waren die Jets komplett unfähig, die favorisierte Anspielstation des gegnerischen Teams auszuschalten oder auch nur zu limitieren. So sammelte Darren Waller in der letzten Woche geschmeidige 200 Receiving Yards und zwei Touchdowns. Die Woche zuvor hatte Devante Parker seine helle Freude gegen uns und davor war es Keenan Allen. Hier hoffe ich am meisten auf den Einfluss von Frank Bush. Auch wenn wir individuell natürlich nicht im Stande sind, DK Metcalf eins zu eins aus der Partie zu nehmen, gibt es Mittel und Wege, ihn bei jedem Snap zu doublen, oder auch in Triple Coverage zu schicken.
„Let them make someone else beat us.“ Oder anders gesagt: nimm dem Gegner seine größte Stärke und lass ihn versuchen, dich mit etwas oder jemand Anderem zu schlagen. DK Metcalf, wen auch immer unsere Defense ihm entgegensetzt, ist für mich das erste Schlüsselmatchup.

Auch das Zweite befindet sich auf dieser Seite des Balles, denn dort sollte tatsächlich Strenght auf Strenght treffen. Unsere Defensive Front ist mit großem Abstand der beste Bestandteil unserer Mannschaft und auch bei den Seahawks ist die Offensive Line, zu meiner großen Überraschung, dieses Jahr deutlich stärker als in den letzten Jahren. Glaubt man hier den PFF Grades, sind vier der fünf Starter der Line mit 70 und besser bewertet. Hervorzuheben ist hier für mich Rookie Guard Damien Lewis, der im Frühjahr auch zu meinen großen Draft Sleepern gehörte und momentan als 10. von 84 Guards der NFL einsortiert ist. Kein schlechter Einstand. 

Es ist außerdem kein Geheimnis, dass Pete Carroll es bevorzugt, den Ball erfolgreich zu laufen und so das Spiel zu kontrollieren. Hier muss unsere Defensive Line, angeführt von Foley Fatukasi, dem am besten bewerteten Run Defender der NFL (90.5 RunDef PFF) dagegenhalten und die Line of Scrimmage kontrollieren. Hier haben die Giants letzte Woche den Blue Print geliefert: stop the run and pressure Russell Wilson! Das Tape sollten sich unsere Jungs gut angeschaut haben. Wer hier dominiert, hat beste Chancen das ganze Spiel zu gewinnen.

-Injury Report-

Bei den Seahawks werden einige Backups als fraglich gelistet. Ein wirklich wichtiger Spieler ist hier nur Pass Rusher Carlos Dunlap, der das Spiel verpassen könnte. Das wäre für unsere Offensive Line tatsächlich eine gute Nachricht.

Die Ausfallliste der Jets geht dafür mal wieder bis nach Meppen. Ashtyn Davis, Denzel Mims, Jordan Jenkins und Greg van Roten fallen definitiv aus. Jamison Crowder, Pat Elflein und Frank Gore sind fraglich. Das Glück ist da nicht auf unserer Seite in dieser Saison.

-Fazit-

Man darf gespannt sein, wie das Team die Heartbreak-Niederlage der letzten Woche verarbeitet hat. Von den Spielern selbst will garantiert niemand ein 0-16 mit dem eigenen Namen in Verbindung sehen und mit der Einstellung hat man letzte Woche ja auch alles gegeben. Diese Woche wartet nochmal ein schwereres Kaliber, dazu die Reise an die Westküste in ein Stadion, in dem die Seahawks seit Jahren sehr stark sind. Dennoch haben die Nachbarn in blau es letzte Woche vorgemacht, mit einer konzentrierten und beherzten Leistung den Sieg mit nach New Jersey zu nehmen. Die Chancen, dass den Seahawks dies zwei Sonntage am Stück passiert, halte ich aber für ziemlich gering. Zumindest gibt es für uns aber ein Wiedersehen mit gleich sechs ehemaligen Jets: Brandon Shell, Jason Myers, Nick Bellore, Geno Smith, Damon „Snacks“ Harrison und natürlich Jamal Adams sind alle schon in Green and White aufgelaufen. Wiedersehen macht Freude heißt es. Ob das am Sonntag auch so sein wird, zeigt sich dann auf dem Platz.

Per

#TakeFlight