-Primetime-

Das wird die NFL bei der Spielansetzung anders erwartet haben.
Zwei der schwächsten Teams 2020 in einem Duell des prestigeträchtigen Monday Night Football? Okay, bei unseren Jets kommt das weniger überraschend (teilweise galt man ja doch als mögliches Überraschungsteam), aber dass die Patriots so neben der Spur laufen ist dann doch entgegen sämtlicher Erwartungen.

Über die Jets gibt es relativ wenig, was man beobachten wird können. Mit Sam Darnold und Quinnen Williams fallen zwei wichtige Spieler aus und insbesondere Williams ist einer der Gründe, warum man sich die Jets noch anguckt.

-Der Gegner-

Aus der Position, in der sich die Jets befinden, wirkt es nicht angebracht, auf dem langjährigen Rivalen und Lieblingsfeind aus Massachusetts herumzuhacken. Aber man kommt nicht drum herum:

Die Patriots haben sich von Tom Brady getrennt (oder andersrum) und wurden von einer Welle coronabedingter Opt-Out Entscheidungen getroffen. Dennoch sind sie der Liebling der Bandwagonbewegung und jeder Move wird von einem großen Teil der oberflächlichen Fangemeinde und (Boulevard)presse als unglaublich genial gewertet. 
QB Cam Newton war lange Free Agent und nahezu alle anderen Free Agent QB’s wurden vor Newton unter Vertrag genommen. Dann merkten die Patriots vermutlich viel zu spät, dass Jared Stidham, der von einigen der oben genannten Gruppe schon als Gottes Zweitgeborener vermutet wurde, dass er es nicht bringt. Also nahm man Newton unter Vertrag und die (Boulevard)Medien gingen steil. „Super Cam“ macht die Patriots wieder zu einem Super Bowl Favoriten. Belichick hat mal wieder den Hasen aus dem Hut gezaubert. 

Die Realität nach acht Wochen sieht anders aus: Cam Newton ist so weit entfernt von einem QB, der ein NFL Team tragen kann. Das System wurde nicht entsprechend angepasst und kann seine eklatanten Schwächen im Passing Game nicht kompensieren.
Cam Newton hat in sechs Spielen zwei Touchdowns und sieben Interceptions auf dem Statistikbogen. Mit seinem Overall QBR von 44,7 liegt er auf Platz 28 nur vor Drew Lock, Sam Darnold und Dwayne Haskins.

Dazu kommt das Teambuilding. Die Patriots haben nahezu keine Waffen in der Offense – Slot WR Julian Edelman ist verletzt und seine Karriere könnte sich dem Ende zuneigen.

Die Defense der Patriots liegt ähnlich brach. Der Glanz der letzten Jahre ist vollkommen eingerostet. 

Wer jetzt glaubt, dass es der nächste geniale Plan von Belichick ist, um sich einen tollen Spieler im nächsten Draft zu angeln, dem ist an dieser Stelle auch nicht mehr zu helfen. Der Todesstern ist endgültig zerstört und die Patriots haben einen Rebuild vor sich – so wie jedes andere NFL Team nach einer Dynastie auch.

-What to watch for-

Normalerweise stehen hier Key Matchups und Wege, das Spiel zu gewinnen. 
Jedoch sehe ich wenig Sinn darin, mich mit Details zu beschäftigen, da es ein Spiel wird, dass mehr über die Draftposition als über die aktuelle Saison aussagen wird.

Patriots Offense vs Jets Defense

Die Patriots Offense hat ein ähnlich erbärmliches „Waffen“arsenal wie die Jets. Die Wide Receiver sind kollektiv ungedraftete, junge Spieler und zur Trade Deadline wurde Isaiah Ford von der Resterampe der Dolphins per Trade geholt.
Das Passspiel wird kaum ein Faktor und so werden Rex Burkhead, Damien Harris und Sony Michel mit der soliden Offensive Line das Laufspiel zum Hauptfaktor machen.
Den Jets fehlen einige Faktoren in der Laufverteidigung – dem einzigen Mannschaftsteil, wo man konkurrenzfähig ist – mit dem Ausfall von Quinnen Williams und dem Fehlen von Steve McLendon und Avery Williamson (weggetradet).
Wenn man das Laufspiel der Patriots stören kann, dann könnte man sie bei unter 20 Punkten und das Spiel lange offen halten.

Jets Offense vs Patriots Defense

Joe Flacco wird starten. Dazu ist der Starting RB 37 Jahre alt und die Jets haben in den letzten vier Spielen im Schnitt 7,25 Punkte erzielt. Flacco hat in seinen beiden Starts nur 50 % seiner Pässe für einen TD und eine INT vervollständigt.
Zwar fällt mit CB Stephon Gilmore der Defensive Player of the Year 2019 aus, aber Bill Belichick ist ein Defensive Coach und würde wohl selbst mit einem Scout Team kein Wiederaufleben der mausetoten Jets Passing Offense zulassen.
Einzig Denzel Mims wird interessant zu beobachten sein. Der 2nd Round WR konnte in den letzten Spielen zeigen, dass er ein interessanter Spieler für die Zukunft sein könnte – wenn er denn in das Spiel eingebunden wird. Hoffentlich steigt seine Zahl an Targets (letzte Woche nur drei) eklatant an.

Die einzige Möglichkeit, wirklich nach vorne zu kommen ist die Rushing „Attack“. Insbesondere Rookie LT Mekhi Becton ist hier zu nennen. 
Wenn er mit seinen Kollegen Lücken reißen kann – die Patriots müssen wohl ohne Lawrence Guy und Ja’Whaun Bentley auskommen – wäre dies eine Möglichkeit, Yards zu generieren und mit Fieldgoals durch Sergio Castillo, der für den erneut ausfallenden Sam Ficken spielen wird, zu punkten oder auch wenigstens einmal die Goalline zu durchbrechen.
Wünschenswert wäre es, den hauptsächlichen Workload den jungen RB’s La’Mical Perine und Ty Johnson zu geben, um deren Zukunft unter die Lupe zu nehmen – es wird jedoch aller Voraussicht nach erneut größtenteils Frank Gore werden.

-Injury Report-