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New York Jets

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Atlanta Falcons

Das Rocky-Zitat aus der letzten Woche hätte diese Woche auch nochmal sehr gut gepasst. Um Wiederholungen zu vermeiden, gibt es heute allerdings eine Weisheit aus „Batman Begins“ von 2005. Bruce Wayne alias Batman wird mit diesen Worten durch seinen Butler Alfred zum Weitermachen angetrieben. Die generelle Sinnfrage wird sich im Staff und Team der Jets – und vor allem bei Zach Wilson – natürlich nicht stellen. Dennoch heißt es nach der 20:27 Niederlage gegen die Falcons jetzt: Aufrappeln, und danach – analog zur letzten Weisheit der letzten Woche – weitermachen! Denn auch wenn das Ergebnis von 20:27 akzeptabel klingt, wer das Spiel gesehen hat ist sich bewusst, wie schmeichelhaft der Score auf der Anzeigetafel war.
Dabei begann das Spiel gar nicht schlecht. Die Jets Defense hatte die Falcons schnell bei 3rd & 9 in der eigenen Hälfte. Ein übermotivierter Tackle von Quincy Williams gegen Matt Ryan führte jedoch leider zu einer „Roughing the Passer-Strafe“ und zu vier neuen Versuchen für die Offense der Falcons. Ob diese Regel angebracht ist oder nicht – meiner Meinung ist sie es – ist dabei nichtmal der springende Punkt. Es ist die Tatsache, dass die Regel seit Jahren existiert und Williams das wissen muss.

Seis drum, die Defense machte im ersten Drive dennoch einen soliden Job und ließ lediglich ein Field-Goal zum 0:3 zu. Ab da begann das Desaster. Die ersten drei eigenen Ballbesitze endeten mit 3 & out, 3 & out und einer Interception. Insgesamt standen acht Yards als Raumgewinn zu Buche – und das nach fünf Minuten Spielzeit im zweiten Viertel. Der Spielstand betrug zu diesem Zeitpunkt 0:17.

Nachdem die Defense einen Turnover kreieren konnte tauschten beide Offenses Field Goals aus. Somit ging es mit einem 3:20 in die Kabine.

ie zweite Hälfte begann dann ähnlich verheißungsvoll wie die erste begonnen hatte. Tevin Coleman trug den Return zur Eröffnung der Halbzeit für 65 Yards an die 29 Yard Linie der Falcons.

Die Hoffnung auf einen erfolgreichen weiteren Spielverlauf war wiedergewonnen. Eben jene hielt sich – zumindest ergebnistechnisch – auch lange offen. Die Defense sorgte während der nächsten drei Possessions fur zwei Punts und einen weiteren Fumble. Auch wenn sie nicht das Niveau der letzten Spiele erreichte, hielt sie so das Spiel offen.
Das Problem: Unsere Offense – und allen voran QB Zach Wilson, dazu später noch mehr.

Nach zwei eigenen Punts konnte zwar durch einen eigenen Touchdown plus 2-PT auf 17:20 gestellt werden. Dem Touchdown vorangegangen war jedoch eine PI für 41 Yards. Der Abstand betrug jetzt nur noch drei Punkte, ein Field Goal, und dennoch vermochte nie das Gefühl aufkommen, dass die Jets in der Lage wären, das Spiel zu gewinnen. Die Falcons antworteten ihrerseits auch mit einem langen Touchdown-Drive, und ließen so keinerlei Fragen mehr aufkommen. Da unsere Offense lediglich noch zu einem Field Goal kam, hieß das schmeichelhafte Endergebnis 20:27.

Der Blick auf den Boxscore unterstreicht wie schmeichelhaft dieses Ergebnis war.
Ein paar Beispiele:

64 zu 108 Rush Yards

192 zu 342 Receiving Yards

Alleine die Tight Ends Hayden Hurst und Kyle Pitts hatten zur Halbzeit zusammen elf Catches, 127 Yards und zwei Touchdowns im Statistikbogen stehen. Die drei Top Receiver der Jets hatten zusammen am Ende des Spiels 116 Yards auf der Habenseite, und das gegen eine der schlechtesten Pass Defenses der Liga! Die Offense war dabei ein – so hart und direkt muss man sein – einziges Armutszeugnis. Die beiden Touchdowns resultierten aus einem sehr guten Special Teams Play und aus einer PI, bei der Zach Wilson einen offenen Corey Davis übersehen hat und Elijah Moore viel zu spät und zu kurz angeworfen hat. Natürlich darf der Coaching Staff nicht unberücksichtigt bleiben und muss sich Kritik gefallen lassen. Das Team schien schlecht vorbereitet, sowohl offensiv als auch über weite Strecken des Spiels defensiv. Besonders Mike LaFleur ist in seiner Rolle als OC (noch) nicht angekommen. Das Playcalling wirkt häufig konfus, vorsichtig und nicht gut vorbereitet. Das Hauptproblem hört zurzeit jedoch leider auf den Namen Zach Wilson. Dazu später bei den Flops noch mehr. Unterm Strich bleibt nach dem Spiel festzuhalten, dass es leider ein großer Rückschritt im Vergleich zum Titans-Spiel war. Dennoch, so falsch es letzte Woche gewesen ist komplett in Euphorie zu verfallen, so falsch ist es auch jetzt alles wieder in Frage zu stellen. Es gilt jetzt die Bye-Week, die zu einem guten Zeitpunkt für uns jetzt kommt, zu nutzen, um an den verschiedenen Stellschrauben zu drehen und Fortschritte gegen die Patriots zu zeigen.

Top

Die O-Line (Insbesondere Vera-Tucker)

Von den fünf am besten gerankten Off-Startern waren bei PFF wieder vier Jungs unserer O-Line dabei. Am besten bewertet war Vera-Tucker, der in zwei aufeinanderfolgenden Spielen keinen Pressure zugelassen hat und einen Elitescore von 92,4 erhielt. Auch Fant und McGovern hatten mit Werten von über 80 absolute Topwerte. Van Roten mit knapp 75 hatte ebenfalls ein gutes Spiel, lediglich Morgan Moses viel mit 60,4 ab. Dennoch, die O-Line scheint sich zu festigen und zu einer unserer Stärken zu werden.

Michael Carter

Michael Carter hat nun in zwei aufeinanderfolgenden Spielen gescored. Darüber hinaus zeigt er immer mehr, dass er sich langsam an das Tempo der NFL gewöhnt und wie schwer er zu tacklen ist. Darüber hinaus war er mit drei Catches bei drei Targets für 20 Yards auch gut ins Pass-Spiel eingebunden.

Mehr kann ich unter Top leider nicht aufführen, dennoch möchte ich noch zwei drei Sätze zu anderen Mannschaftsteilen schreiben. Unsere Defense beispielsweise war nicht top, aber hat dennoch das Spiel über lange Zeit offengehalten. Ganz besonders herausgestochen ist DE Tim Ward, der bei begrenzten Möglichkeiten eine PFF-Grade von 95,7 erhalten hat, Wahnsinn. Auch unsere WR haben eigentlichen einen guten Job gemacht, wurden jedoch in diesem Spiel von QB Zach Wilson im Stich gelassen. Und damit zu den Flops.

Flop

Coaching Staff

Zum ersten Mal taucht hier der gesamte Staff auf. Das Team wirkte offensiv und defensiv sehr schlecht vorbereitet. Dazu die Tatsache, dass die Offense im gesamten Verlauf nicht ins Rollen kann, und dass zwei D-Liner für die Pass-Coverage bei den Touchdowns verantwortlich waren. Da haben sich weder HC Saleh noch OC LaFleur mit Ruhm bekleckert

Zach Wilson

Letzte Woche noch top, diese Woche (der größte) Flop. In London machte Wilson gleich mehrere Rückschritte, und so auch LaFleur und den Receivern das Leben schwer. Viel zu spät in den Reads, viel zu ungenau und teilweise hat er völlig offene Spieler einfach übersehen. Dass es nur bei einem Pick blieb, ist noch das Positivste an der gezeigten Leistung. Hoffen wir, dass wir gegen die Patriots wieder einen Schritt nach vorne geht, denn mit so einer Leistung würde auch ein Andy Reid an der Seitenlinie nicht helfen

Die Linebacker (allen voran C.J. Mosley)

Dass die Linebacker eine Schwachstelle sein werden, diese Befürchtung gab es bereits vor der Saison. Wie groß die Schwachstelle jedoch ist, damit haben wohl die wenigsten gerechnet. Vor allem die Coverage der LBs macht da große Sorgen. C.J. Mosley gehörte dabei mal wieder zu den schlechtesten Spielern in der Defense (das drittschlechteste PFF-Grade mit 41,2). Diese Woche zeigten sich unsere LBs aber auch im Tackling als sehr unsicher.

Nathan Shepherd

Vor ein paar Jahren war Shepherd noch die Feel-Good-Story der Jets. Inzwischen steht sein Platz in der Defense mehr und mehr zur Debatte. Findet zurzeit kaum aufs Spielfeld, und wenn doch fällt er eher durch schlechtes Tackling und unnötige Strafen als durch Leistung auf. Für mich ein klarer Cut-Kandidat.

Felix