Week 5

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Arizona Cardinals

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New York Jets

Diese Frage haben sich manche Jets-Fans sicher schon vor ca. 1,5 Jahren gedacht, bei der Antrittspressekonferenz durch den damalig neu verpflichteten HC Adam Gase, da sein Blick auf dem Pult doch häufiger dem eines Wahnsinnigen glich und für einige Memes sorgte.

In der jetzigen Situation lässt sich dies auf mannigfaltige Bereiche innerhalb und um die Jets-Franchise herum beziehen. Zum einen auf die Verantwortlichen der Jets, die noch immer nicht die Reißleine gezogen haben, und anscheinend immer noch die Hoffnung haben mit Gase den Turnaround zu schaffen. Zum anderen Adam Gase selbst, der weiterhin durch das immer wieder gleiche, einfallslose Playcalling auffällt und davon auszugehen scheint, damit noch erfolgreich zu werden. Daneben lässt es sich allerdings auch noch auf viele Jets Fans beziehen, die, entgegen jeder Wahrscheinlichkeit, doch jeden wöchentlichen Sonntag mit der Hoffnung ins Spiel gehen zumindest ein offenes Footballspiel zu sehen, um dann im Anschluss doch enttäuscht zu werden. So wie gestern. Aber von vorne.

Die Jets gingen, wie eigentlich in jedem der diesjährigen Spiele, als Außenseiter in die Partie, und bestätigten dies direkt mit zwei 3 & Outs in den ersten beiden Drives. Dabei wurde noch ein Rekord aufgestellt. Die Jets sind die erste Franchise in der Geschichte die NFL, die zwei Mal in den ersten 5 Minuten einer Partie bei 4 & 1 punteten, Sachen gibt’s. Nach jenem zweiten Punt folgte der erste Touchdown des Spiels. Nach zwei Big Plays durch einen 16 Yard Run von Kyler Murray und einer 21 Yard Reception von Christian Kirk, erlief Chase Edmonds einen 29 Yard Touchdown, bei dem er die Endzone untouched erreichte.

Danach ging es mit je zwei Punts und Turnovern der jeweiligen Teams weiter. Während die Jets an der 13 Yard Linie der Cardinals ein Turnover on Downs fabrizierten, warf Murray eine Interception an der eigenen 31 Yard Linie in die Hände von Avery Williamson. Die gute Feldposition konnte allerdings nur in ein Field Goal umgemünzt werden. Die Jets waren also wieder um 4 Punkte dran, so eng sollte es im weiteren Spielverlauf nicht mehr werden. Im nächsten Drive musste Murray nur ein Mal über 3rd Down gehen, bevor dieser mit einem 2 Yard Rush TD durch eben jenen endete. Noch vor der Halbzeit konnten die Gäste durch ein Field Goal auf 17:3 stellen.

Die zweite Halbzeit konnte dann noch kurz Hoffnung in dem ein oder anderen wecken, nachdem die Cardinals zwei Mal zum Punt gezwungen werden konnten und die Jets ihren besten Drive über 74 Yards in die Endzone bringen konnten. Hauptakteur hierbei? Jamison Crowder – natürlich. Zuerst verbuchte er eine 52 Yards Reception, um sich im Anschluss für einen 11 Yard Catch in die Endzone zu kämpfen. So stand es dann 17:10. Die aufkeimende Hoffnung wurde jedoch schnell erstickt. Zuerst antworteten die Cards ihrerseits mit einem Touchdowndrive, die Jets mussten im Anschluss punten und die Cardinals verbuchten zwei Big Plays zu Hopkins, der mit seinem Touchdown auf 30:10 stellte. Es folgte ein Turnover on Downs und die restliche Spielzeit wurde auslaufen gelassen.

Unterm Strich bleibt ein altbekanntes Bild. Sowohl offensiv als auch defensiv ist die Gang Green in dieser Spielzeit unter Adam Gase nicht konkurrenzfähig. Zwar konnte das Turnover-Battle wieder einmal gewonnen werden, dennoch war man im gesamten Spiel über chancenlos. Wieder einmal ließ die Defense Potenzial aufblitzen, nur um diese durch ermöglichte Big Plays des Gegners wieder zunichte zu machen. Und die Offense? Diese war, abgesehen von einzelnen Plays mehr oder weniger ein Totalausfall. 285 Yards konnte diese verzeichnen. Eine mickrige Zahl im Vergleich zu den 496 Yards der Cardinals, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Plays relativ ähnlich war – 68zu 64 zu Gunsten der Cardinals.

Eigentlich möchte ich weder positive noch negative Spieler nennen, werde es aber dennoch tun. Positiv herauszustellen ist, mal wieder, Jamison Crowder, der zumindest auf eine persönliche Careerseason blicken könnte, wenn die Spielzeit weiterhin so läuft wie bisher und er gesund bleibt.

Auf negativer Seite kann man bei einer derartigen Chancenlosigkeit schlecht einen Spieler rauspicken. Dennoch möchte ich auch hier auf der offensiven Seite den Namen Chris Herndon nennen. Er sollte als unser First TE ein X-Faktor in der Offense werden und seinen Platz unter den besseren Catching-TEs der Liga finden. Bis hier hin muss man sagen, dass Herndon zur Zeit nicht mal auf Niveau eines besseren Backup-TE spielt. Sinnbildlich dafür hatte er gestern zum wiederholten Male einen lächerlich einfachen Drop, der zu einem Touchdown, mindestens aber zu einem großen Raumgewinn hätte führen müssen.

Nun stehen die Jets bei 0:5, die Saison ist damit leider, zumindest was den sportlichen Erfolg angeht, bereits Anfang Oktober wieder weitestgehend gelaufen. Der Wahnsinn scheint bei den Jets Methode geworden zu sein, denn es macht noch immer nicht den Anschein, als würde eine Entlassung Adam Gase ́ bevorstehen und sollte diesem nicht über Nacht eine Erleuchtung kommen, wird der Wahnsinn im Grünen Teil New Yorks noch weiter wachsen.

Felix