Das Projekt Hamburg United

Hallo Freunde der grünen Unterhaltung. Ihr seid es von uns gewohnt euch immer mit dem Neuesten über die New York Jets zu versorgen. Das wollen wir natürlich auch weiterhin tun. In diesem Podcast haben wir uns aber mal über unseren Tellerrand hinausgewagt, um einem besonderen Projekt wenigstens eine kleine Plattform zu geben. Knut und Heiko haben sich mit den Coaches Denis, Kenneth und Daniele verabredet, um über deren Herzensprojekt Hamburg United zu sprechen. Einem Projekt, das Footballspielern ein besonderes Umfeld bieten möchte um besser zu werden. Im Laufe des Podcasts kommt die Runde auch auf andere Themen. Ganz fehlen die Jets also auch hier nicht

Kenneth’s Text: Einige Menschen kennen die 49ers auch wegen Colin Kaepernick. Wie wir wissen, begannen Colin Kaepernick und Eric Reid im August 2016, während der NFL-Vorsaison, zunächst zu sitzen und später während der US-Nationalhymne abzuknien, um gegen rassistisch motivierte Ungleichheit und Polizeigewalt in den USA zu protestieren. Institutioneller Rassismus und Brutalität gegen People of Color haben in den USA sehr tiefe und hässliche Wurzeln. Heutzutage verfügen wir über bessere Technologie, um rassistische Taten aufzuzeichnen und diese Taten für die Welt sichtbarer zu machen. Es gibt jedoch immer noch Menschen, die die Erfahrungen schwarzer Menschen in Frage stellen und dementieren. Ich denke, die meisten von uns erinnern sich an 1991 und den Angriff auf Rodney King. Er wurde von 4 Polizeibeamten brutal verprügelt, und das war nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist, aber soweit ich weiß, war es das erste Mal, dass es auf Video aufgenommen und für die Welt sichtbar gemacht wurde. Es ist fast 30 Jahre her, und es scheint, dass sich in den USA nicht viel geändert hat.

Das Amerika, das wir heute kennen, wurde auf Rassismus aufgebaut: angefangen bei der Sklaverei – wo die versklavten Menschen nicht einmal als Menschen angesehen wurden – bis hin zu den Jim-Crow-Gesetzen, die nach dem Ende der Sklaverei erlassen wurden. Die Jim-Crow-Gesetze legalisierten die Rassentrennung, ähnlich wie die Apartheid in Südafrika. Offiziell endete das Jim-Crow-Gesetz 1968. Das ist erst 52 Jahre her. Viele schwarze Amerikanerinnen und Amerikaner, die älter als 52 Jahre sind, haben die Schreckenszeit von Jim Crow erlebt, zum Beispiel mein Vater, meine Onkel, meine Tanten, Großeltern, meine Cousinen und Cousins usw. Es ist erst 52 Jahre her, dass es schwarzen Amerikanerinnen und Amerikanern gesetzlich verboten war, Wasser aus bestimmten Wasserspendern zu trinken, an bestimmte Orte zu gehen oder bestimmte Arbeitsplätze zu besetzen, die für Weiße reserviert waren. Leider ist diese Denkweise noch immer in den Köpfen einiger Menschen in den USA und sogar weltweit tief verwurzelt. Aber angesichts des jahrhundertelangen Rassismus in der Geschichte der USA wäre es nicht möglich, alle Aspekte in nur wenigen Minuten anzusprechen.

Die öffentliche Ermordung von George Floyd durch einen Polizeibeamten hat weltweit für Entrüstung gesorgt und Menschen auf der ganzen Welt veranlasst, über Rassismus in den USA und ihren eigenen Ländern nachzudenken. Auf der ganzen Welt sind Menschen, ob jung oder alt, auf die Straße gegangen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Minderheiten zu protestieren. Selbst hier in Deutschland protestierten die Menschen. Bei den Protesten ging es nicht nur um BlackLivesMatter – sondern auch um Rassismus hier in Deutschland. Ein rassistisch motivierter Angriff, der erst kürzlich in Deutschland stattfand, war das Attentat in Hanau im Februar, bei dem 9 Menschen ermordet und 5 weitere verletzt wurden durch einen geplanten Amoklauf eines Rassisten. Auch wenn jedes Land seine ganz eigene Geschichte und seinen eigenen Kampf gegen Rassismus hat, ist es wichtig, dass mehr Menschen verstehen, dass Rassismus nicht ignoriert werden darf und dass wir uns dagegen einsetzen müssen.

Heutzutage haben Menschen die Möglichkeit, ein diverseres Leben zu führen, indem sie online und über soziale Medien mit verschiedenen Menschen zusammenkommen. Das Internet ist so etwas wie eine Welt ohne Grenzen. Aber auch der Sport spielt eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Rassismus. Diversität ist das Fundament von Hamburg United, und wir unterstützen den Kampf für Equality (Gleichstellung / Gleichheit). Als Verein sind wir mehr als nur Football. Als Verein wollen wir Menschen zusammenbringen und sie empowern, wir wollen dabei helfen einen sicheren Raum zu schaffen, in dem alle heranwachsen, sich entwickeln und reifen können zu toleranten und verantwortungsbewussten Erwachsenen, die die Welt, in der sie leben, reflektieren und zu einer besseren Gesellschaft beitragen.

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