Player in Focus
Woche 10 und man mag es kaum glauben, ich könnte locker einen Artikel über zwei Spieler schreiben, obwohl wir wieder mal verloren haben. 0-10 – kein Fan möchte sein Team mit so einer Bilanz sehen und sich dann irgendwo einen Funken Hoffnung herbei reden, aber ich kann mit voller Überzeugung schreiben, dass das Spiel gegen die Chargers Grund zur Hoffnung gibt und das liegt besonders an einem Spieler:
Mekhi "Mount" Becton
Unser First Round Pick von diesem Jahr überzeugt auf ganzer Linie mit starken Leistungen. Becton wurde von uns an 11 Overall gedraftet und begeistert jeden Jets Fan und Experten.
Er hat den Artikel nach seinem Spiel gegen Joey Bosa, Melvin Ingram und Jerry Tillery einfach verdient. Seine Gegenspieler hat er dominiert, schiebt sie ab und an sogar mit nur einer Hand zur Seite und pancaked sie, sodass jedem O-Line Spieler und Trainer das Herz aufgeht.
Siehe Brian „Baldy“ Baldinger’s Video zum Spiel Bectons gegen die Chargers:
@nyjets @BigTicket73 lets all get on the highway...Highway 77...let's go places. Jets are finding their Core Players of the future. And they have some..LT is always a huge piece of the winning formula. #takeflight #BaldysBreakdowns pic.twitter.com/iULH9gOOJm
— Brian Baldinger (@BaldyNFL) November 23, 2020
Seine Stats zum Spiel: 0 Sacks; 0 QB hurries; 0 QB Hits, nuff said.
Ich muss gestehen, dass ich ihm diese Leistungen nicht zugetraut hätte. Seine Unerfahrenheit in Sachen Pro-Style Spielzüge an der Universität von Louisville war für mich ein großes Fragezeichen. Und er hat alle Zweifel in zehn Spielen ausgeräumt und lässt uns sogar davon träumen einen Franchise Left Tackle in unseren Reihen zu haben. Einer, der All-Pro Potenzial hat und definitiv in den nächsten Jahren in den Pro Bowl gewählt wird.
Wo kommt dieser Berg her, der sich Mekhi Becton nennt?
Geboren wurde er am 18. April 1999 in Highland Springs, Virgina. Kleine Anmerkung: er ist wie der Autor dieses Artikels Widder und hat nur einen Tag vor ihm Geburtstag. Alleine deswegen schon ein guter Typ.
Becton spielte in der Highschool seiner Geburtsstadt und war als 3-Star Recruit geranked (Anmerkung: 5-Star ist das Maximum). Er bekam Stipendium Angebote von 31 Universitäten und hat dann bis zum National Signing Day am 01. Februar 2017 seine Entscheidung auf fünf Schulen eingegrenzt.
Darunter die Universitäten von Louisville, Virginia, Virginia Tech, Michigan und Oregon. Natürlich wurde er von den Universitäten aus seinem Heimatstaat sehr stark umworben, entschied sich aber trotzdem für die Louisville University. Damals noch unter Head Coach Bobby Petrino.
Die Entscheidung sollte nicht falsch sein, denn er kam gleich in seiner Freshman Season zu Einsatzzeiten. Er startete 11 von 13 Spielen als Tackle. Und wie in der NFL kam er auch gleich am College sehr gut zurecht und machte schnell auf sich aufmerksam. Er war in den ersten vier Spielen der am höchsten bewertete Freshman im ganzen Land und in den darauffolgenden sieben Spielen der beste Pass Blocker der ACC. Er ließ nur sechs Pressures in 312 Snaps zu. Eine Rate von nur 1,92%. Ziemlich gut oder was meint ihr? 🙂
Es ging auch in den darauffolgenden Jahren so weiter. Er startete in seiner Sophomore Season alle zwölf Spiele, sodass er schon am Ende dieser Saison auf 23 Starts kam. Es sollte sich in seiner Junior Season nicht ändern und so war es auch keine Überraschung, dass er seine Senior Season nicht spielte und sich zum Draft 2020 anmeldete.
Zum Draft hin kristallisierten sich vier Offensive Tackle Prospects heraus, die ziemlich sicher alle in den Top 15 gezogen werden sollten und nur innerhalb der Spieler gab es natürlich Unterschiede und jeder Experte hatte seine Favoriten. Meine Reihenfolge war, aufgrund meiner besagten Fragezeichen: Jedrick Wills, Tristan Wirfs, Andrew Thomas und Mekhi Becton als vierter. Das rohe Talent war allen klar, aber die Erfahrung in einer Pro-Style Offense benötigt einfach Erfahrung, so die einhellige Meinung fast aller Experten.
Zum Zeitpunkt als die Jets an der Reihe waren, wurden schon Andrew Thomas an #4 (zu den Giants) und Jedrick Wills an #10 (zu den Browns) gedraftet. So blieben für die Jets Tristan Wirfs und Mekhi Becon übrig, wenn man den Weg des Offensive Tackle gehen wollte. Und für wen sich die Jets entschieden haben, wissen wir. Und GOTT SEI DANK, die absolut richtige Entscheidung.
Jeder dieser Experten hatte natürlich recht, lag aber auch, wie es nun mal so ist, falsch. Besonders die Annahme, dass Becton im Pass Block noch Zeit und Erfahrung benötigt, war ein Trugschluss. Er kann als Rookie kaum besser spielen und muss nur mehr Erfahrung sammeln um auf ein Elite Level zu kommen und bald einer der Top 5 LT der Liga zu sein.
Meine einzige Befürchtung ist seine Verletzungsgeschichte im Laufe seiner kurzen, ersten Saison. Im College hat er kaum ein Spiel aufgrund dessen verpasst, aber die Jets sehen derzeit nicht sehr professionell in dessen Behandlungsweise aus und so hat Becton schon mehrere Spiele wegen einer Verletzung verpasst (Schulter, Brust). Hoffen wir, dass es nur Ausnahmen sind und er uns so viel Freude bereitet, wie unser letzter Tackle aus der ersten Runde: D’Brickashaw Ferguson.