Player in Focus

Thomas Hennessy

Das Spiel liegt inzwischen fast eine Woche zurück und für mich gibt es absolut KEINEN Spieler, der sich das Spotlight der Woche verdient hat. Das Team hat sich im Spielverlauf sichtlich aufgegeben und war gnadenlos überfordert und in allen Belangen unterlegen – ein Armutszeugnis.
Heute möchte ich einen Spieler vorstellen, der wohl die unspektakulärste Position im Roster bekleidet. Die Rede ist von Long Snapper Thomas Hennessy, der konstanteste Special Teamer im Kader der Jets. Einigen wird der Name Hennessy vielleicht gar kein Begriff sein, also lasst uns diesen „silent hero“ näher betrachten…

Hennessy wurde am 11. Juni 1994 in Bardonia, New York geboren und ist damit ebenso wie Foley ein weiterer local guy. Nach seiner Zeit an der Don Bosco Prep High in Ramsey, NJ entschied er sich für eine College-Karriere bei den Duke Blue Devils, für die Hennessy in vier Saisons insgesamt 52 Spiele startete, in 545 Snaps auf dem Feld stand und sagenhafte drei Solo-Tackles und einen Tackle-Assist auflegen konnte.

Nachdem Hennessy sein Studium in Biologie und Psychologie erfolgreich abschließen konnte, meldete er sich für den 2017er NFL Draft an und wurde als UDFA von den Colts unter Vertrag genommen. Kurz vor dem Start der Regular Season wurde Hennessy schließlich im Gegenzug für S Ronald Martin zu den Jets getraded, konnte sich direkt als starting LS etablieren und damit den langjährigen LS Tanner Purdum beerben, der seinerzeit dienstältester Jet war.

Seitdem war Hennessy in 61 Spielen aktiv und konnte bisher 15 total tackles und sogar einen forced fumble generieren. Die Position des Long Snappers gerät oft in Vergessenheit, ist jedoch essentiell fürein gutes Special Teams Play, eine der wenigen Stärken der Jets über die letzten Jahre unter Coordinator Brant Boyer. Ich kann mich nicht daran erinnern, Hennessy jemals als Verursacher eines missglückten Plays gesehen zu haben – er übt seinen Job solide und fehlerlos aus. Seine größte Stärke liegt wohl in der Punt Coverage, wo er bereits mehrfach durch bemerkenswerten Speed und einige sichere, harte Tackles glänzen konnte. 

Seine Leistung honorierten die Jets im Oktober 2019 dann mit einer Vertragsverlängerung über 4 Jahre und 4,4 Mio. Dollar. 2020 ist Hennessy mit einer 85,7 PFF-Grade bereits das zweite Jahr in Folge der bestbewertete Long Snapper der gesamten NFL. Damit wäre es eigentlich die logische Folge, dass er am virtuellen Pro Bowl teilnehmen darf. Wir werden sehen, ob neben Rookie Punter Braden Mann also ein weiterer Specialist der Jets die Chance auf seinen ersten Pro Bowl bekommt – so oft wie wir punten, stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht!

Ich hätte niemals gedacht, dass ich in meinem Leben mal einen Artikel über einen Long Snapper verfassen würde. Das spricht Bände dafür, in welcher Position sich die 2020 Jets befinden. In drei Wochen ist der Spuk vorbei und die Hoffnung auf einen Start in eine gloreiche Zukunft lebt (abermals). Immerhin haben wir mit Hennessy einen weiteren absoluten Building Block in unseren Reihen! Just End The Suffering…

Honorable mention: meine Frau, die mich am Game Day immer konstant mit Bier versorgt

Freddy